Qualitative Literatur- und Medien-Interaktionsforschung

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Empirie von Lese-, Medien- und Text-Handeln

Das laufende EU-Projekt "Narrative media interaction and psycho-trauma therapy" geht – wie oben ausgeführt – der grundsätzlichen Frage nach, wie das mentale/ ästhetische Handeln mit literarischen Texten oder fiktionalen Filmnarrativen unwillkürlich dazu beitragen kann, dass Menschen lebensweltliche Erfahrungen und biografische Herausforderungen bearbeiten und dabei essenzielle psycho-affektive Kompetenzen ausbilden. Diese Forschungsfrage hat evidentermaßen auch eine pädagogische Dimension. Denn in Zusammenhängen des Literaturunterrichts steht man vor der Aufgabe, dasjenige, was gemeinhin als besonderes Potential von Literatur und Kunst begriffen wird – jene unwillkürliche Kompetenzbildung –, in geeigneter Weise zu moderieren und zu unterstützen.

Sowohl die empirische Forschung über Lese- und Medien-Erleben als auch die Erforschung von unterrichtlichen Prozessen, die – intuitiv oder systematisch – der Kompetenzvermittlung im Rahmen von ästhetischem "Dialog", "Bildung" und "Erziehung" gewidmet sind, bedürfen eines handlungstheoretischen Modells von ästhetischer Interaktion. Umso mehr kann die Weiterentwicklung von Methoden der qualitativen Literatur- und Medienforschung immer auch synergetisch für die Konzeption von innovativen Unterrichtsverfahren nutzbar gemacht werden.

Im Zürcher EU-Projekt trifft das insbesondere auf das narrative Gruppenerhebungsverfahren zu. Denn in der Zielperspektive einer solchermaßen synergetischen Methodenentwicklung in Forschung und Anwendung/Unterricht habe ich seit einigen Jahren damit begonnen, das im qualitativ-empirischen Untersuchungsdesign entwickelte Gruppenerhebungsverfahren des 'Medienerlebnis-Gruppeninterviews' unter der Bezeichnung 'Gruppenanalytisches Literatur- und Medienseminar' (GLS) auch im Unterricht einzusetzen und auf seine pädagogischen, didaktischen und hochschuldidaktischen Potentiale hin zu erproben.

Das Ziel dieses Unterrichtsverfahrens ist es, ergänzend zur Erörterung der kulturgeschichtlichen und formalen Aspekte eines in Rede stehenden Seminargegenstandes auch die persönliche Auseinandersetzung der Einzelnen mit dem "Werk" zu vertiefen und zu reflektieren, wie auch die Auseinandersetzung mit den Beobachtungen und subjektiven Lesarten der weiteren Seminarteilnehmer/innen, also jener "anderen, die das Werk gleichermaßen zu verstehen trachten".
[coming soon:
Abstracts: H.Müller, Herrm.Sitz, Herrm.Text, auch die Volltexte dran: 2 Judtih, + Heiner Müller, oder Pauschal zu: Bereich GLS]

 
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